Best Ager – das vernachlässigte Potenzial

Die älteren Zielgruppen werden noch immer viel zu oft von den Werbetreibenden vernachlässtigt. Unser Experte Hartwin Maas weiht Sie in die Geheimnisse erfolgreicher Ansprache und langfristiger Kundenbindung der Generation 50+ ein.

ein Beitrag von Hartwin Maas

Peter Meisen ist Blogger. Auf seinen Reisen durch die unterschiedlichsten Länder schreibt er seine Geschichten für seine Community auf. „Opa Peter erzähl doch mal…“, heißt der Blog des 100-jährigen, der bisher über 75.000 mal aufgerufen wurde.

Best Ager auf Reisen

Ungewöhnlich? Wohl kaum. Ungewöhnlich ist lediglich, dass eine über 100 Jahre alte Person noch fit genug für Reisen ist. Reisen dagegen steht im fortgeschrittenen Alter hoch im Kurs: Mit dem Beginn des Rentenalters steigen Ausgaben für Reisen um 6 Prozent an. Menschen über 50 geben 53 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für Urlaub und Reisen aus. Zwischen 55 und 64 Jahren verwenden die Deutschen im Vergleich zu allen anderen Alterskohorten durchschnittlich am meisten Geld für Übernachtungen und das Gastgewerbe.

Als größte Alterskohorte seit dem zweiten Weltkrieg sind die Geburtenjahrgänge 1950-1965, die auch Babyboomer genannt werden, für die Wirtschaft unverzichtbar. Keine andere Generation ist wohlhabender. Und sie sind so fit, wie keine Alterskohorte zuvor. Mit 70 das erste Mal auf den Kilimandscharo, eine Weltreise zum Renteneintritt oder nach dem Erwerbsleben noch einmal beruflich neu durchstarten und studieren – das alles ist für die „Best Ager“, wie die Babyboomer und ältere Personen im Marketing auch genannt werden, möglich.

Menschen über 75 kaufen fünfmal mehr Autos als diejenigen zwischen
18 und 24

Doch haben Sie schon einmal eine 75-jährige in einer Autowerbung gesehen? Höchstwahrscheinlich nicht. Und genau das ist das Problem. Zwar sind Best Ager wahrlich „im besten Alter“ für hohe Konsumausgaben, spielen allerdings im Marketing keine oder lediglich eine untergeordnete Rolle. Facebook zum Beispiel wirft bei seinen Marktanalysen alle Personen über 65 Jahre in ein Cluster und nimmt keine weitere Differenzierung nach Geburtenjahrgängen vor.

Das Marketing beschneidet sich damit um die größte und wohlhabendste Alterskohorte in Deutschland. Und tut damit Best Agern wie Peter Meisen Unrecht: Mit Mitte 90 bekam er ein Tablet geschenkt und eignete sich die Technik an. Er kennt sich mit Social Media aus. Damit ist Peter Meisen jedoch die Ausnahme unter den Best Agern. Nur jede zweite über 60-jährige Person nutzt Onlineangebote. Facebook nutzen circa 40 Prozent der 14- bis 50-jährigen, aber nur 23 Prozent der 50- bis 69-jährigen und 8 Prozent der über 70-jährigen. Bei Instagram sind die Unterschiede deutlicher: 73 Prozent der 14- bis 29-jährigen sind auf Instagram aber nur 1 Prozent der über 70-jährigen.

 Nicht-Nutzer von Onlineangeboten nach Altersgruppen

Nicht-Nutzer von Onlineangeboten (Quelle: BCG, Digitales Deutschland 2021)

Ein auf Best Ager abgestimmtes Marketing müsste zwar auch digitale Kanäle bespielen, um digital affine Best Ager wie Peter Meisen zu erreichen, sich jedoch hauptsächlich auf die analoge Kommunikation fokussieren. Doch Best-Ager-Marketing existiert bei den meisten Firmen nicht. Kein Wunder, dass mehr als 4 von 10 Personen in Deutschland der Meinung sind, dass die Altersgruppe Ü50 von den Werbetreibenden ignoriert wird.

Best Ager sind nicht gleich Best Ager

Schuheinlagen gegen den Hallux valugus, Zehenschienen für die Nacht und Anti-Aging-Cremes gegen Falten und müde Augen – wahrscheinlich denken viele Marketingexperten, dass Marketing für Best Ager so aussehen muss. Bevor sie ihre jüngeren Kunden und Kundinnen vergraulen, lassen sie lieber ihre Finger davon. Doch mit den negativen Seiten des Alters möchte niemand in der Werbung konfrontiert werden, auch die Best Ager nicht. Denn diese fühlen sich weitaus jünger, als sie sind. 50-jährige fühlen sich durchschnittlich näher an der 40 als an der 50 und 60-jährige fühlen sich wie 50.

Institut für Generationenforschung: Gegenüberstellung von gefühltem und tatsächlichem Alter deutscher Bundesbürger (n= 1.006; Befragungszeitraum: Februar 2023)

Marketing für die Zielgruppe 50plus verstehen und erreichen

Gelungenes Best-Ager-Marketing sieht anders aus. Das erklärt Zukunftsforscher Hartwin Maas in seinem neuen Buch. Beschäftigte im Marketing erhalten Tipps und Tricks, wie sie die Best Ager als Kunden gewinnen und langfristig binden können. Und er klärt auf, welche Weichen bereits heute für die Zukunft des Best Ager Marketings gestellt werden müssen. Das ist dringend nötig, denn jede dritte Person der Generation Alpha (Geburtenjahrgänge 2010 bis 2025) wird, wie Peter Meisen, über 100 Jahre alt werden.

 

Mehr erfahren?

Viel zu oft werden die älteren Zielgruppen durch Werbetreibende vernachlässigt. Entdecken Sie das ungenutzte Potenzial des Best-Ager-Marketings. Anhand von Praxisbeispielen erfahren Sie, wie Sie mit der Zielgruppe 50 plus kommunizieren, sie für sich gewinnen und Produkte und Dienstleistungen an ihr ausrichten.

Hartwin Maas

Hartwin Maas (Dipl.-Wirt.-Ing., MIB) ermittelt in seinen Keynotes, Workshops und Veröffentlichungen die Möglichkeiten der Zukunft und der Digitalisierung für unterschiedliche Generationen. Seit über 17 Jahren ist Maas branchen- und länderübergreifend als erfolgreicher Berater für Unternehmen, NGOs tätig. Sein Schwerpunkt liegt in der Beratung von Best Ager in ihren Erfolgsstrategien.

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